Am eigenen Schopf herausgezogen…

Bezirksoberliga - Saison 2013/2014

… aus dem Abstiegssumpf – so könnte man das Ergebnis  des vergangenen Spielwochenendes für das dritte Badmintonteam des TSV Neuhausen Nymphenburg zusammenfassen. Das war nicht selbstverständlich, bedenkt man, dass die Spieler des TSV Neuhausen Nymphenburg III in einem Alter sind, wo die Haarpracht eigentlich zu spärlich ist, um noch daran zu ziehen. Die gesunde Fülle junger Frauenzöpfe wäre dazu sicherlich besser geeignet. Dass  dies jedoch nicht möglich ist, liegt weniger an der Frisur der Spielerinnen als vielmehr daran, dass der TSV kaum mehr Spielerinnen hat, Haare hin oder her.

Dieses Wochenende rettete Mirjam Rauch durch ihren selbstlosen Einsatz das Team des TSV Neuhausen Nymphenburg III vor einem Spielausfall wegen fehlender Damen. In der laufenden Saison ist die Mannschaft nunmehr acht (!) Mal ohne zweite Dame angetreten. So ist es kein Wunder, dass sich das frauenarme Badmintonteam zum Ende der Saison im Tabellenkeller wiederfindet.

Da mag es absurd anmuten, dass die Münchner ausgerechnet zum Tabellenführer nach Geretsried fuhren, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Auch die Geretsrieder hatten dafür wenig Verständnis und fertigten die Neuhausener kurz, bündig und erbarmungslos mit 8:0 ab.

Mit der fatalistischen Einstellung derer, die nichts mehr zu verlieren haben, ging es anschließend in die Begegnung gegen den ESV München I. Überrascht und gerührt von der verzweifelten Furchtlosigkeit, mit der das Team des TSV Neuhausen Nymphenburg in die Partie ging, gab der ESV ein Spiel nach dem anderen ab. Aber auch klasse Leistung wurde gezeigt, vor allem von Roland Schumacher und Martin Müller, welche sowohl im ersten Herrendoppel als auch in ihren jeweiligen Einzeln durch solide Leistung den Gegner in die Knie zwangen. So wurden zum ersten Mal in dieser Saison alle Herrenspiele gewonnen, was die TSVler selber wohl am meisten überraschte und einen 5:3 Sieg sowie zwei wichtige Punkte einbrachte.

Ein Rückfall auf einen Abstiegsplatz ist trotz der gewonnenen Punkte noch möglich, jedoch so unwahrscheinlich, wie ein Spielausfall aufgrund Damenmangels am letzten Spieltag. Oder besser ausgedrückt: so wahrscheinlich.

Dass der Damenmangel in der dritten Mannschaft auf fehlende Attraktivität der doch schon älteren Herren zurückzuführen ist, lehnt Mannschaftsführer Roland Schumacher kategorisch ab. „Schütteres Haar und ein verstärkter Büschelwuchs in Nase und Ohren machen den älteren Herrn nur noch attraktiver“, so Schumacher der dazu auf Beispiele wie Peer Steinbrück oder Bernd Stromberg verweist. Geschenkt -  solange nicht die Spielstärke darunter leidet…