Kein Wochenende für Vegetarier…

Bezirksoberliga - Saison 2012/2013

… denn in der Spitzenbegegnung zwischen dem Tabellenersten TuS Geretsried I und dem Herbstmeister und Tabellenzweiten TSV Neuhausen-Nymphenburg III ging es sprichwörtlich um die Wurst. Und die hat ja bekanntlich zwei Enden, an denen auf beiden Seiten verbissen aber sportlich und mit aller Kraft gezerrt wurde. Doch zunächst zum Samstagsspiel:

Zu Null in Prien
Am Samstag folgte die dritte Mannschaft des TSV Neuhausen-Nymphenburg der Einladung nach Prien, dem weit abgeschlagenen Schlusslicht der Tabelle. Aufgrund des fehlenden vierten Priener Herren startete das Badmintonteam der Münchner mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung in die Begegnung, welcher durch die Doppel Roland Schumacher / Guido Feldmann und Anke Lütticke / Maria Wiesner souverän weiter ausgebaut werden konnte.

Im Anschluss gewannen auch Carsten Eschert und Maria Wiesner ihre Einzel sowie Philipp Blonck und Anke Lütticke im Mixed sicher und teilweise überaus deutlich.

Lediglich Josef Wiesner stemmte sich auf Priener Seite im ersten Herreneinzel gegen eine Zu-Null-Niederlage und erkämpfte sich einen dritten Satz, in dem sowohl er als auch Roland Schumacher Badminton vom Feinsten zeigten. Dass Letzterer das Spiel schließlich 21:19 für sich entscheiden und damit den achten Punkt für Neuhausen holen konnte, lag sowohl an seiner Nervenstärke als auch am entscheidenden Quäntchen Glück.

Entscheidung um Meisterschaft und Aufstieg
Am drittletzten Spieltag der Saison ging es sowohl für den TSV Neuhausen-Nymphenburg III als auch für den TuS Geretsried I um nichts Geringeres als die Vorentscheidung um die Meisterschaft der Bezirksoberliga, so dass ein heißer Kampf erwartet werden durfte. Und den lieferten sich die beiden Mannschaften.

Die Auftaktspiele bildeten das erste Herrendoppel, in dem Roland Schumacher und Guido Feldmann leider nicht ihr volles Potential entwickelten und in zwei Sätzen knapp verloren, sowie das zweite Herrendoppel, welches Carsten Eschert und Philipp Blonck dank souveräner Leistung für sich entschieden.

In der zweiten Spielrunde unterlag das Münchner Damendoppel Maria Wiesner / Anke Lütticke in drei Sätzen, während Guido Feldmann im dritten Einzel dank guter kämpferischer Leistung gewinnen konnte.

Nachdem jedoch das zweite Herreneinzel und das Dameneinzel an Geretsried gingen, wurde es dramatisch: ein Sieg war nun nicht mehr möglich – es konnte und musste aber unbedingt ein Punkt geholt werden! Doch Roland Schumacher machte im ersten Einzel anfangs alles andere als eine gute Figur und verlor den ersten Satz hoch. Dank einer unglaublichen Konzentrations- und Willensanstrengung konnte er sich jedoch im zweiten Satz zurückkämpfen und diesen gegen alle Erwartungen knapp gewinnen. Im dritten Satz hingegen wusste er die Erwartungen an seine Person erneut gering zu halten, indem er kontinuierlich vier bis fünf Punkte zurücklag, bis das Spiel mit 15:19 gegen ihn quasi entschieden war. Dann passierte es: 16:19, 17:19, 18:19, 19:19, 20:19 und - Netzroller - 21:19! Mein Gott Roland! Respekt.

Aber noch war der Punkt nicht gerettet. Jetzt lag alles beim Münchner Mixed mit Anke Lütticke und Philipp Blonck. Auch diese ließen es zunächst entspannt angehen und verloren den ersten Satz einstellig. Jedoch waren auch sie in der Lage, sich im zweiten Satz zu besinnen und mitzuhalten, so dass dieser mit Glück und Spielvermögen 21:19 an Neuhausen ging. Der Krimi war perfekt. Und um die Zuschauer an den Rand eines Herzkaspers zu bringen, lieferten sich die beiden Paarungen bis zum Ende ein unglaubliches Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ergebnis in einem 19:19 gipfelte. Ein Spiel der Nerven! Anke Lütticke und Philipp Blonck behielten sie - 21:19 hieß es am Ende für das Neuhausener Mixed und damit 4:4 Endstand - der Punkt war gerettet, die Meisterschaft noch nicht gegen Neuhausen entschieden, die Wurst quasi noch immer auf dem Teller!

Daher treffen sich nun die Fans des TSV Neuhausen-Nymphenburg III in den nächsten fünf Wochen täglich zur Andacht, um intensiv für einen Punktverlust der Geretsrieder am letzten Spielwochenende zu beten.