Geretsried hat es uns dieses Mal gezeigt ...

Bezirksoberliga - Saison 2013/2014

... oder: 1 Badmintonteam besteht aus 4 Herren und 2 Damen

Eine Federballsaison schreibt viele Geschichten. Und meistens kommt es anders als man denkt. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Münchner zum Auftakt zu Hause in Bestbesetzung als Titelverteidiger vom TuS Geretsried mit 1:7 rasiert werden? Und wer hätte geahnt, dass diese Bestbesetzung bereits nach zwei Spieltagen Geschichte ist, da die halbe Mannschaft (Marlene Ott, Alex Högger und Martin Müller) zu höheren Aufgaben in die Regionalliga abberufen wird? Welch ein Glück, dass Mirjam Rauch just in diesem Moment die Szene betritt, um die gelichteten Reihen des TSV Neuhausen-Nymphenburg ein wenig zu schließen und der Mannschaft zu helfen.

So musste recht schnell das hoch gesteckte Saisonziel Titelverteidigung ad acta gelegt und sich mit Demut auf das Minimalziel Klassenerhalt konzentriert werden. „Kein Problem“ sagt sich das erfahrene Stammpersonal. Mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren haben sich die erfahrenen Recken Anke Lütticke, Philipp Blonck, Carsten Eschert, Guido Feldmann und Roland Schumacher wie in Bayernligazeiten in den Wind gestellt und die Segel gerafft. Die sich nähernden Untiefen konnten erfolgreich umschifft werden, nicht zuletzt auch Dank der Tatsache dass Martin Müller zur Rückrunde doch noch mal in der Regionalliga frei bekommen hatte und zum Saisonfinale für vier Spiele dabei sein konnte.

Summa Summarum sprang Platz 6 mit 10:18 Punkten heraus, mit einem knappen und doch souveränen Zweipunkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge. Als Schlüsselspiele können die schönen 5:3 Rückspielerfolge gegen Ingolstadt und den ESV München I genannt werden. Letzterer gar mit nur einer Dame, wie leider insgesamt 7 der 15 ausgetragenen Begegnungen.

Das Team gratuliert dem verdienten Meister TuS Geretsried, sagt intern "Danke!" an Nicole Schmitt, Nicolas Guimond, Gerd Pottendorfer und Lars Peuser für ihre Einsätze und freut sich auf eine neue Runde ab September mit hoffentlich kompletter Besetzung, und bestimmt mit einem neuen Saisonziel.
Hasta la vista, baby!


Klassenerhalt, was will man mehr?...

Den letztjährigen Meister der Bezirksoberliga Oberbayerns sucht man nach Abschluss der Saison 2013/2014 vergeblich im oberen Tabellenbereich. Dieses Jahr muss man mit dem Finger schon sechs Tabellenplätze herunterfahren, um auf den TSV Neuhausen-Nymphenburg III zu stoßen. Dort hängt das Team verloren zwischen Tabellenkeller und Mittelfeld. Wie aber ist die Mannschaft, welche letztes Jahr noch so erfolgreich war, dort hingeraten?

Nach langer und eingehender Analyse der Situation kommt Mannschaftsführer Roland Schumacher zu folgendem Schluss: „Es ist sehr schwer, ein Quartett zu spielen, wenn du nur drei Musiker hast.“ Das leuchtet ein. Gemeint ist damit der Komplettausfall der ursprünglichen Stammspielerinnen Alex Högger und Marlene Ott ab dem dritten Spieltag. Ein persistierendes Personalvakuum in der Badmintonabteilung des TSV hatte die zwei Damen gleich zu Saisonbeginn aus dem Team der dritten Mannschaft abgesaugt und absorbiert. Obwohl Anke Lütticke und Mirjam Rauch so oft wie möglich einsprangen, musste die dritte Mannschaft des TSV Neuhausen-Nymphenburg mangels zweiter Dame insgesamt vierzehn Spiele kampflos abgeben.

Dieser nachhaltigen Chanceninflation waren die Herren nicht gewachsen. Zum einen sind die Mitglieder des Dreamteams - bestehend aus Roland Schumacher, Carsten Eschert, Philipp Blonck, Martin Müller und Guido Feldmann - daran gewöhnt, dass die Damen es schon schaukeln und zum anderen haben sie mittlerweile ein Alter erreicht, in dem die Gegner auf einmal skandalös jung, erschreckend ausdauernd und furchtbar flink erscheinen. So ergab sich auf einmal folgendes Bild: statt wie in der vorherigen Saison um die Meisterschaft zu spielen, ging es plötzlich darum, den Abstieg zu verhindern!
Jetzt hieß es kämpfen bis zum Umfallen. Roland Schumacher nahm es teilweise wörtlich, gewann so aber auch wichtige Sätze und Punkte, wie z.B. das unvergessene 30:28 gegen Tariq Farooq von der SG DJK Ingolstadt/SV Ampermoching I.

Am Ende reichte es zu zehn Punkten dank vier Siegen und zwei Unentschieden aus vierzehn Spielen. Verdienter Tabellenerster (mit 27:1 Punkten!) wurde der TuS Geretsried I, während der OSC München II mit 8:20 Punkten in die Bezirksliga absteigt und der TSV Vatersstätten sich schon zur Rückrunde abgemeldet hatte.

Der Klassenerhalt ist gesichert, die Mission erfüllt. Wunschlos ist man im Team von Roland Schumacher deshalb jedoch längst nicht. Denn eine Begegnung ohne Damen anzutreten ist so unterhaltsam wie Skat zu zweit und so aufregend wie knutschen allein: auf Dauer eher blöd.