Von Ruhm und Ehre und dem Ziehen in den Waden

Bezirksoberliga - Saison 2013/2014

Im ersten Spiel der Rückrunde begrüßte die chronisch ausfallgeschwächte dritte Mannschaft des TSV Neuhausen-Nymphenburg die Mitstreiter aus Ingolstadt/Ampermoching, welche in der Tabelle bis dato auf Platz fünf und mit genau einem Punkt Differenz direkt über dem TSV standen. Da die Stammdamen an diesem Spieltag von der zweiten Mannschaft raubrekrutiert worden waren, halfen Anke Lütticke und Neuzugang Mirjam Rauch aus. Da es in dieser Begegnung für keinen Beteiligten um Auf- oder Abstieg ging, spielte man um den denkbar höchsten Einsatz: Ruhm und Ehre.

Berühmt für ein starkes erstes Herrendoppel waren Roland Schumacher und Guido Feldmann bislang nicht. Dieser Spieltag sollte daran nichts ändern. Dass sie den dritten Satz trotzdem mit 21:19 gewannen und damit das Spiel für sich entschieden, ist ausschließlich der entschlossenen Intervention Fortunas bei den letzten Ballwechseln zu verdanken.

Gleichfalls unspektakulär, jedoch deutlich souveräner und ohne göttliche Hilfe, setzten sich Philipp Blonck und Carsten Eschert im zweiten Doppel durch.

Nach verlorenem Damendoppel ging es in die Einzel, wobei - aufgrund gleicher Aufstellung - alle Herren auf ihren jeweiligen Gegner aus der Hinrunde trafen. Auch die Ergebnisse waren identisch mit denen der Hinrunde: Guido Feldmann setzte sich im dritten Einzel durch, ebenso wie Roland Schumacher im ersten Einzel. Im Vergleich zur Begegnung der Hinrunde, bei der Roland Schumacher nur knapp einem Erschöpfungstod entgangen war, gab er sich heute fit wie ein fabrikneuer Turnschuh.

Bei den Damen hatte Mirjam Rauch ihren ersten Einsatz in der Badminton-Bezirksoberliga im Einzel. Dass sie ihr Spiel trotz tapferen Kampfes und einer Verlängerung verlor findet allgemeines Verständnis, verfügt sie als jüngste Spielerin der Mannschaft noch nicht über die Spielerfahrung ihrer greisenhaften Kollegen.

Kurz vor Ende der Begegnung stand es somit 4:3 für den Gastgeber. Ob Unentschieden oder Sieg lag nun allein in den Händen von Anke Lütticke und Philipp Blonck. Diese fanden jedoch, wie gewohnt, erst im zweiten Satz zu ihrem Spiel und machten es mal wieder fürchterlich spannend. Herzschwache Zuschauer mussten die Halle verlassen. Dank toller Konzentrationsleistung und starken Einsatzes setzten sie sich schließlich in drei mitreißenden Sätzen knapp gegen einen gleichwertigen, aber nicht ganz so nervenstarken Gegner durch.

So gewannen die Münchner am Ende mit einem glücklichen 5:3, womit sich das Team auf den fünften Tabellenplatz vormogelt. Auf den Erfolg angesprochen sagte Mannschaftsführer Roland Schumacher: „Ruhm und Ehre sind flüchtig wie Nebelschwaden, nach jedem Spiel sicher aber ist das Ziehen in den Waden.“